Aktualisierung und Validierung des CMD-Screenings
Das 2019 publizierte CMD-Screening der DGFDT ist mit einer Kombination aus anamnestischen Fragen und Untersuchungen als Basisdiagnostik in der täglichen Praxisroutine etabliert. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Validierung wurde die Gewichtung jedes einzelnen Untersuchungsparameters optimiert.
Mit einer Sensitivität von 98,1% und einer Spezifität von 100% ist das neue CMD-Screening der DGFDT anderen Screeningverfahren deutlich überlegen. Was hat sich geändert? Die Anamnesefrage nach Blockierungen bei der Kieferöffnung und die Palpation des M. temporalis fallen weg. Schmerzen am Kiefergelenk bei weiter Kieferöffnung erwiesen sich als sinnvolle Untersuchungsergänzung. Okklusionsstörungen wurden näher spezifiziert. Die Farbcodierung unterstützt die Entscheidungsfindung, ob eine weiterführende Untersuchung erfolgen sollte und nur erfolgen kann.
Anpassung der Heilmittelrichtlinie ab Januar 2021
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Anpassung der Heilmittel-Richtlinie Zahnärzte an das im Mai 2019 in Kraft getretene Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) beschlossen. Zu den wichtigsten Änderungen zählt die Einführung einer orientierenden Behandlungsmenge – und damit verbunden die Abschaffung des Genehmigungsverfahrens bei Verordnungen außerhalb des Regelfalls. Zudem wurden die ersten Voraussetzungen zur Umsetzung einer sogenannten Blankoverordnung geschaffen. Neben gesetzlich notwendigen Anpassungen beschloss der G-BA unter anderem, die Gültigkeit von Heilmittelverordnungen von 14 auf 28 Tage zu verlängern. Zudem wird es ein neues Verordnungsformular geben.
Die Änderungen treten am 01.01.2021 in Kraft.
In einem Servicedokument hat der G-BA die Anpassungen veröffentlicht.
Die KZBV hat das angepasste Formular zur Verordnung von Heilmitteln durch Vertragszahnärzte und Ausfüllhinweise veröffentlicht.
Bruxismus-Screening-Index (BSI) als selbstständige Leistung anerkannt
Die Bundeszahnärztekammer hat den von der Arbeitsgruppe der DGFDT im Auftrag des Vorstands entwickelten Bruxismus-Screening-Index (BSI) als selbstständige Leistung anerkannt.
Der Bruxismus-Screening-Index (BSI) ist eine Untersuchung, die mit geringem Aufwand nach Anhaltspunkten für das Vorliegen von Bruxismus sucht. Der BSI erfüllt dabei die Aufgabe einer funktionellen Basisdiagnostik im craniomandibulären System im Sinne des Konzeptes der präventionsorientierten Zahnheilkunde der DGZMK, der BZÄK und der KZBV.
Leitlinie "Diagnostik und Therapie von Bruxismus" vorgestellt
Am Donnerstag, den 06.06.2019, fand in Berlin eine gemeinsame Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund -und Kieferheilkunde (DGZMK) und der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) mit dem Thema
"Zähneknirschen ist keine Krankheit - ernste Folgen sind aber möglich"
statt.
Die beiden Vertreter der DGFDT, Prof. Dr. Ingrid Peroz (Mitte) und Dr. Matthias Lange (links), stellten gemeinsam mit dem Präsidenten der DGZMK, Prof. Dr. Michael Walter (rechts) eine Patienteninformation auf Basis der neuen Leitlinie "Diagnostik und Therapie von Bruxismus" vor und gaben einen aktuellen Überblick über Prävalenz, Ursachen und mögliche Therapieansätze. Die S3-Leitlinie wurde von DGFDT, DGZMK sowie 30 involvierten Fachgesellschaften und Institutionen erarbeitet. Diese Zusammenfassung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf abgesichertem Niveau ist ein Meilenstein und trägt zu mehr Sicherheit beim Umgang mit dem häufigen Phänomen Bruxismus bei.